Studie

Präsenz kostet – wer bezahlt?!

Mehr als zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer berichten, dass die Kosten für ihre Arbeit gestiegen sind. Fast genauso viele bestätigen, dass ihr Gehalt nicht im gleichen Maße angepasst wurde.

In einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten entscheiden sich gleichzeitig immer mehr Unternehmen in Deutschland für eine Officepflicht. Diese Rückkehr zur Präsenzarbeit stellt für viele Angestellte eine finanzielle Belastung dar, besonders wenn die steigenden Kosten nicht durch entsprechende Gehaltsanpassungen ausgeglichen werden. Eine Studie des Softwareanbieters Capterra vom März 2024 beleuchtet die Auswirkungen dieser Entwicklung und zeigt auf, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen könnten, um ihre Mitarbeitende zu entlasten.

Steigende Kosten und stagnierende Gehälter

Die Zahlen lassen aufhorchen: 64 Prozent der befragten Arbeitnehmer berichten, dass die Kosten für ihre Arbeit gestiegen sind, während 63 Prozent angeben, dass ihr Gehalt nicht im gleichen Maße angepasst wurde. Die größten Ausgabensteigerungen betreffen zwar grundlegende Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Restaurantbesuche, Haushaltsrechnungen und Kleidung. Doch auch die Kosten für den Arbeitsweg, sei es für Benzin, öffentliche Verkehrsmittel oder Parkgebühren, sind erheblich gestiegen.

energate.jobs – Präsenz kostet – wer bezahlt?!

Diese Kostensteigerungen treffen vor allem diejenigen hart, die regelmäßig ins Büro pendeln müssen oder weitere Anreisen haben. Laut Studie hat die Mehrheit der deutschen Befragten unabhängig vom Arbeitsmodell einen Anstieg der Arbeitskosten erlebt. Denn Arbeitgeber kürzen Zuschüsse für Fahrtwege und Reisekosten, um selbst Kosten zu sparen.

Die Konsequenzen hoher Arbeitskosten

Angesichts der steigenden Kosten stellen sich viele Arbeitnehmer die Frage, ob es gerechtfertigt ist, dass sie diese Belastungen allein tragen müssen. Die Studie offenbart, dass 62 Prozent der befragten Angestellten ihren Job wechseln würden, wenn ihnen unangemessen hohe Kosten für die Präsenzarbeit entstünden. Darüber hinaus gaben 25 Prozent an, dass sie ihre Produktivität reduzieren würden, falls die Kosten für die Arbeit zu hoch werden.

Mögliche Lösungen zur Entlastung der Arbeitnehmer

Viele Arbeitnehmer wären bereit, öfter ins Büro zu kommen, wenn bestimmte Vergünstigungen angeboten würden. So würden 63 Prozent der Befragten lieber im Büro arbeiten, wenn ihr Arbeitgeber kostenloses oder subventioniertes Essen anbieten würde. 51 Prozent nannten flexible Arbeitszeiten als Anreiz, während 48 Prozent Pendlervergünstigungen als motivierend empfänden.

Wer soll die Kosten übernehmen?

Die Mehrheit der befragten Angestellten ist der Meinung, dass ihr Arbeitgeber bestimmte Kosten übernehmen sollte. 74 Prozent erwarten, dass Parkgebühren vom Arbeitgeber getragen werden sollten. 66 Prozent fordern eine Übernahme der Kosten für Kleidung oder Uniformen, die aufgrund der Kleiderordnung des Unternehmens notwendig sind. Ebenso sollten nach Ansicht von 60 Prozent der Befragten die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel und nach Ansicht von 53 Prozent die Mautgebühren übernommen werden. Darüber hinaus sehen viele Arbeitnehmer – zumindest in Teilen – eine Kostenübernahme für Benzin, Kinderbetreuung und Verpflegung als notwendig an.

Über die Studie

Die Umfrage des Software-Anbieters Capterra zu den Arbeitskosten 2024 wurde im März 2024 online unter 2716 Befragten in den USA (n=250), Kanada (n=250), Brasilien (n=244), Mexiko (n=245), Großbritannien (n=248), Frankreich (n=244), Italien (n=250), Deutschland (n=246), Spanien (n=246), Australien (n=248) und Japan (n=245) durchgeführt. Ziel der Studie war es laut Unternehmen, mehr über die Kosten zu erfahren, die den Arbeitnehmern bei der Arbeit vor Ort oder im Büro entstehen. Die Befragten wurden auf Voll- oder Teilzeitbeschäftigung geprüft. 

Alexandra Leibfried
Als Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.) der Career Pioneer berichtet Alexandra Leibfried regelmäßig über HR-Management- und Karrierethemen. Ihre Artikel erscheinen in führenden Branchenzeitungen und -zeitschriften wie HORIZONT, ahgz und fvwITravelTalk. Die Career Pioneer GmbH und Co. KG ist Spezialist für Stellenmärkte und Karriereformate innerhalb der dfv Mediengruppe.

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