Zerrieben zwischen den Fronten?! Zumindest stark belastet fühlt sich die Generation Y auf der Suche nach einer besseren Work-Life-Balance. 71 Prozent der sogenannten Millennials sind deshalb unzufrieden mit dem Job. Während 85 Prozent der Befragten das Thema Vereinbarkeit als sehr wichtig empfinden, können nur 20 Prozent von ihnen sagen, dass sie sich darin von ihrem Arbeitgeber unterstützt fühlen.
Zu diesen Ergebnissen kam der „Millennials Report“, den das Marktforschungsunternehmen Appinio im Auftrag von XING im März 2024 erstellte. Dafür wurden in Deutschland 1000 Berufstätige in Voll- oder Teilzeit zwischen 18 und 65 Jahren online befragt. In diesem Zusammenhang ordnet XING-Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl ein: „Die große Herausforderung der Millennials am Arbeitsmarkt besteht darin, dass viele von ihnen in einer Lebensphase, in der sie oftmals noch kleinere, betreuungspflichtige Kinder zu Hause haben, ihre Karriere vorantreiben müssen.“
Die Belastung durch den Job findet jede beziehungsweise jeder Siebte zu hoch. Millennials sind derzeit 30 bis 40 Jahre alt und stehen im Arbeitsmarkt zwischen der polarisierenden Gen Z und der als arbeitswütiger geltenden Generation X sowie den langsam auscheidenden Babyboomern. Zunehmend rücken Beschäftigte dieser Generation in Führungspositionen auf oder haben diese bereits inne. Im Generationenvergleich fordert insbesondere die Generation Y (27 %) mehr Unterstützung für mehr Work-Life-Balance bei ihrem Arbeitgeber ein (im Vergleich Gen Z: 19 %, Babyboomer: 23 %).
Stärker belastet und weniger unterstützt fühlen sich Frauen: So sagen 21 Prozent, dass ihr Arbeitgeber sie nicht zum Ausgleich von Arbeit und Freizeit ermutige (vgl. Männer: 9 %). 14 Prozent der Frauen meinen zudem, eine Gefahr von Überlastung werde nicht vermieden. „Unternehmen sind gut beraten, auch die Bedürfnisse der Generation Y ernst zu nehmen und auf ihre Wünsche einzugehen“, betont Dr. Julian Stahl. „Verstärkt durch den demographischen Wandel werden die Millennials für den Arbeitsmarkt immer wichtiger und rücken zunehmend in Führungspositionen vor – ein Ausblenden ihrer Wünsche können sich Arbeitgeber nicht leisten.“
Rund 30 Prozent der Deutschen hatte im Schnitt schon einen Arbeitsausfall wegen Burnout. Seit der Coronapandemie sind zunehmend auch Arbeitnehmer aufgrund fehlender Vereinbarkeit von Beruf und Familie betroffen. Problematisch ist oft die fehlende Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen, stärker belastet sind weiterhin Frauen.